Die Zeiten, in denen sich Schlagzeug-spielende Bandleader*innen oft in den Vordergrund trommelten, sind vorbei. Die junge Stuttgarterin Lisa Wilhelm, letztens mit dem Solist*innen Preis des Jungen Deutschen Jazzpreises ausgezeichnet, gehört einer Generation an, die Gruppen-tauglich und dienlich denkt und sensible aus dem Hintergrund heraus führt. Die Musik auf dem Debüt-Album ihres Quartetts vermittelt zwischen Euphorie und Melancholie und vereint lyrisch-melodischen Jazz mit einer großen Vorliebe für Filme. Die titelgebenden Filmzitate eröffnen eine eigene Welt, wenn Lisa Wilhelm und ihre drei Mitstreiter beginnen zu spielen.

Gegründet hat sich das Quartett 2020, als alle zeitgleich an der HMDK Stuttgart studierten.

Ihr Debüt-Album „Potpourri - quoted not stolen“ wurde u.a. vom WDR zu einer der Jazzalben 2023 ernannt und war zudem kurz nach dem Release im Februar 2023 NDR Jazzalbum der Woche. Im November 2024 wird das Quartett mit viel neuer Musik wieder ins Studio gehen und das zweite Album aufnehmen, das 2025 erscheinen soll.

„Ganz großes Kino: das Debüt der Schlagzeugerin Lisa Wilhelm“ - Ralf Dorschel / NDR
„Traummusik, die hellwach macht“ - Tom Hagenauer / Jazzreportagen
NDR Jazzalbum der Woche Mai 2023
"Eines der besten Jazzalben des Jahres 2023" - Odilo Clausnitzer / WDR

„Potpourri - quoted not stolen“ - so heißt das Debütalbum des jungen Quartetts, das sich mit sieben Eigenkompositionen der namensgebenden Schlagzeugerin vorstellt. Aufgenommen wurde das Album im Rahmen des Stipendiums „recording projects for young musicians“ des 2nd FLOOR e.V. und des LOFTs im Loft Köln, veröffentlicht wurde es am 24. Februar 2023 bei Berthold Records.

Als junge Schlagzeugerin, Komponistin und Bandleaderin kreiert Lisa Wilhelm mit ihrem Quartett im Debüt Album „Potpourri - quoted not stolen“ erstmals ihre musikalischen Ideen, fern ab von einer rein schlagzeugerischen Perspektive hin zu lyrisch melodibetontem Jazz, der sich irgendwo zwischen Melancholie und Euphorie bewegt und dabei jedem einzelnen Musiker genügend Raum für die eigene Klangsprache lässt. Durch ihre große Leidenschaft zu kuriosen Filmen, hat sie über die Jahre einige Notizbücher mit Filmzitaten vollgeschrieben, die sich nun als roter Faden durch das Album ziehen und sie vor allem zu diesem Album inspirierten. Die Titel der Songs sind also im wahrsten Sinne ein Potpourri aus all dem, was die Komponistin in den vergangenen Jahren umtrieben und beschäftigt hat.

Im Winter letzten Jahres veröffentlichten sie zudem ein illustriertes Musikvideo zu der abgekoppelten Single „But They Don’t Know Yet“.

Besetzung

LUKAS WÖGLER - Tenor Saxophon
MORITZ LANGMAIER - Piano
FRANZ BLUMENTHAL - Bass
LISA WILHELM - Drums & Composition

Moritz Langmaier

Der jüngste Millenial des Quartetts ist Jazzpianist Moritz Langmaier. Aufgewachsen im Schwarzwald, zog es ihn 2018 ebenfalls an die HMDK Stuttgart. Bereits in seinen jungen Jahren führte ihn sein Klavierspiel als Teil verschiedener Projekte wie z.B. dem Lukas Wögler Quartett oder dem Landesjugendjazzorchester BW in Länder wie Rumänien, Vietnam, Schweiz, den Färöer Inseln, Finnland und Frankreich. Er stand u.a. mit Musikern wie Jochen Rückert, Tamara Lukasheva, Guido May, Fola Dada, Bob Mintzer, Jim Black oder Jim Snidero gemeinsam auf der Bühne.

Lukas Wögler

Der zweite 2000er der Band ist Lukas Wögler. Auch er wuchs im Süden Deutschlands auf und begann 2018 sein Studium an der HMDK Stuttgart. Nach diversen Combos und Bigbands, den Jazz Juniors BW und dem LaJazzO BW folgte ein Jungstudium und 2018 der Beginn des Bachelors Jazz/Pop an der HMDK Stuttgart. Seit mehreren Jahren leitet Lukas Wögler erfolgreich sein eigenes Quartett (Lukas Wögler Quartett), resultierend in zwei Studio Alben und etlichen Konzerten in Clubs und auf Festivals (Jazzopen Stuttgart 2022). Außerdem ist Wögler in ganz Deutschland und darüber hinaus (Rumänien, Schweiz, Vietnam, etc) mit verschiedensten Projekten und als Gast in unterschiedlichsten Genres zu hören. Seit 2023 ist er Mitglied im Bundesjugendjazzorchester.

Franz Blumenthal

Franz Blumenthal bricht als gebürtiger Senftenberger und langjähriger Hamburger die süddeutsche Reihe und bringt auch musikalisch andere Einflüsse mit. Mit klassischer Kontrabass Ausbildung in seiner Jugend, entdeckt er später den Jazz für sich und beendet 2018 seinen Jazz Bachelor an der HfMt in Hamburg, bevor auch er sich für zwei Masterstudiengänge zwei Jahre an die HMDK nach Stuttgart begibt. Franz ist und war Teil zahlreicher Projekte der Pop-, Jazz- und Klassikwelt, u.a. dem Landesjugendjazzorchester Brandenburg und war bereits auf vielen deutschen und internationalen Bühnen und Festival Bühnen wie der des Elbjazz Festivals zu sehen.

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